Geschichte
Die Freiwillige Feuerwehr Gronau wurde am 15. März 1929 gegründet. Doch auch vor dieser Gründung wurde Brandschutz betrieben.
Das Feuerlöschwesen vor 1929
Schon bei der Entstehung von Dorfgemeinschaften war es die Pflicht eines jeden Bürgers in Katastrophenfällen gegenseitig Hilfe zu leisten. Damals war es das Ziel den Brandherd auszumachen und durch Abreißen der Nachbargebäude ein übergreifen zu verhindern. Eine zweite Gruppe versuchte durch Aufgießen von Wasser den Brand zu löschen. Das Wasser wurde in langen Ketten aus der Nidder und Nidda in Eimern befördert.
Schon recht früh wurden Verordnungen zur Verhütung und Bekämpfung von Bränden erlassen. In den Feuerwehrordnungen der Grafen von Hanau-Münzenberg, zu denen Gronau damals gehörte wurden schon im Jahre 1566 die Einwohner verpflichtet einen ledernen Feuereimer zu kaufen. Die Einwohner wurden in drei Gruppen eingeteilt: nach dem Sturmläuten musste die erste Gruppe mit ihren Feuereimern zum Brandherd eilen und die Fuhrleute den Gerätewagen dorthin fahren; die zweite Gruppe musste die Pforten an den Ortseingängen bewachen und die dritte Gruppe sich am Rathaus sammeln und zur Verfügung des Bürgermeisters bzw. des Centgrafen halten.
Die ältesten schriftlichen Nachweise über Brände in Gronau stammen aus dem 17.Jahrhundert. Nachweise über die Ausrüstung finden wir erst im 18. Jahrhundert. 1770 wurde die erste handbetriebene Feuerspritze mit einem "Schwanenhals auf einem doppelten Pferdtswagen" gekauft und ein Spritzenhaus eingerichtet. Zusätzlich musste jeder männlich Hausbewohner einen Feuereimer besitzen, der 1789 1 Gulden 30 Kreuzer kostete.
Im ersten Viertel des 20. Jahrhunderts wurde eine Pflichtfeuerwehr gebildet, die alljährlich zwei Spritzproben abzuhalten hatte. Eine Prüfung des Feuerlöschwesens in der Gemeinde Gronau am 13. Juli 1921 ergab: Diese Ausrüstung blieb im Wesentlichen bis zur Gründung der Freiwilligen Feuerwehr im Jahre 1929 bestehen.
Die Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Gronau
Am 15.März 1929 wurde eine Freiwillige Feuerwehr mit 39 aktiven und 5 passiven Mitgliedern gegründet. Am 26. März genehmigte der Direktor der Hessischen Brandversicherungsanstalt Kassel die Umwandlung der bis dahin bestehenden Pflichtfeuerwehr in eine Freiwillige Feuerwehr und bewilligte gleichzeitig die Übernahme der Kosten für die Uniformierung und die Beschaffung von zwei Leitern im Wert von 697,50 Mk. Die gesamte Feuerwehr der Gemeinde Gronau bestand nunmehr aus 39 aktiven Mitgliedern der Freiwilligen Feuerwehr und 42 Mitgliedern der Pflichtfeuerwehr (Männer im Alter von 17-50 Jahren). Zu den vorhandene Einrichtungen wurden 1929 Helme, Feuerwehrjoppen, Gurte, Beile Laternen, Hupen und Pfeifen Rauchmasken und Gummihandschuhe für den Elektriker neu beschafft.
Ortsbrandmeister war 1929 Friedrich Wilhelm Wenzel (bis 1943).
Auf der ersten Generalversammlung am 3.Mai 1930 wurde beschlossen, dass monatlich eine Übung mit vorheriger Alarmierung abzuhalten sei. Nichterscheinung oder Verspätungen wurden sogar satzungsmäßig bestraft. 1934 wurde wegen der politischen Umstrukturierung eine neue Satzung aufgestellt. Bis zum Kriegsausbruch fanden ohne regelmäßigen Turnus jeden Sonntag Übungen statt. 1938 wurde eine Motorspritze der Firma E.C.Flader mit Unterstützung der Brandversicherungsanstalt, der Domänenverwaltung und der umliegenden Gemeinden beschafft. 1943 kaufte die Gemeindeverwaltung Einen Opel-Kraftwagen P4 als Feuerwehrfahrzeug, an das die Spritze angehängt werden konnte. Während des zweiten Weltkriegs wurde die Gronauer Wehr auch in Bergen zu Brandeinsätzen eingesetzt. Nach Fliegerangriffen musste sie in Frankfurt Feuerwache leisten. 1941 mussten in der Gemarkung Gronau Phosphor-Brandbomben und Sprengbomben durch die Wehr beseitigt werden.
Als Mannschaftstransportfahrzeug wurde 1963 ein Opel-Blitz beschafft. 1963 war ein sehr einsatzreiches Jahr, weswegen die Wehr einen Werbetag veranstaltete, um ihre Finanzen zur Ergänzung der Ausstattung der Mannschaft mit Geräten zu verbessern.
Sehr aktiv beteiligte sich die Gronauer Wehr auch an Wettkämpfen. 1963 konnte sogar ein 2.Platz belegt werden. 1971 wurde das erste mal bei einer Bezirksübung in Nieder-Erlenbach teilgenommen. Im Jahr 1970 wurde das neue Feuerwehr-Gerätehaus eingeweiht und ein Tanklöschfahrzeug TLF-16 von der Feuerwehr in Weibersbrunn gekauft. 1973 wurde am 7.12 ein Löschfahrzeug LF8 in den Dienst gestellt. Bis 1978 besitzt die Gronauer Feuerwehr ein TLF-16 und ein LF-8. 1979 wurde das TLF-16 durch ein LF-16 ersetzt. 1987 bekam die FFW ein Vorrüstwagen VRW und einen Mannschaftstransportwagen MTF.
Auch heute ist die fahrzeugmäßige Ausstattung der FFW-Gronau noch so. Das LF-16 wurde 1990 durch ein neues ersetzt und das MTF im Jahre 2000 im Rahmen der Einweihung des Anbaus am Feuerwehr-Gerätehaus übergeben.
Am 1.1.1974 wurde eine Jugendgruppe für Jungen und am 1.April 1976 eine Jugendgruppe für Mädchen gegründet. Auch diese nahmen oft an Wettkämpfen teil. 1993 wurden die Bambinos, Jungen und Mädchen im Alter von 6-12 Jahren, gegründet.
Ortsbrandmeister und Wehrführer der Freiwilligen Feuerwehr Gronau waren:
1929 - 1943 Friedrich Wilhelm Wenzel
1943 - 1945 Georg Fassel
1946 - 1947 Richard Boeckel
1947 - 1948 Lothar Genz
1949 - 1950 Albert Mohr
1950 - 1956 Hemlut Wenzel
1956 - 1961 Gerhard Wenzel
1961 - 1982 Otfried Arnold
1982 - 1990 Werner Klopp
1990 - 1997 Jürgen Seidler
1997 - heute Gerald Lamb